Der Zugvogel, Deutscher Fahrtenbund e.V.
ist eine »Wandervogelgemeinschaft«, die in der Tradition der »Deutschen Jugendbewegung« steht. Der Zugvogel bekennt sich zur absoluten Gewaltlosigkeit und ist weder parteipolitisch, religiös oder in anderer Form gebunden.
Der Zugvogel ist Mitunterzeichner der »Mannheimer Resolution gegen Fremdenhass«. Seiner ablehnenden Haltung gegenüber völkisch-nationalistischen Jugendgruppen hat der Zugvogel zuletzt 2009 im »Lohberger Beschluss« Ausdruck verliehen.
Der Schutz der uns anvertrauten Jugendlichen ist unser oberstes Anliegen. Der Zugvogel hat sich daher ein »Schutzkonzept« zur strukturellen Prävention sexueller Gewalt gegeben und engagiert sich im »Arbeitskreis Tabubruch«. Für alle Veranstaltungen des Zugvogel gilt unser »Verhaltenskodex«.
Quelle: »Zugvogel.org«
Der Wunsch einer bündischen Gemeinschaft etwas eigenes, also sich eigenen Raum zu verschaffen ist so alt wie der Wandervogel. Bei den Jüngeren wenig bekannt, sind die Wandervogelheime in Löwenberg/Schles. 1926 – 1937 und das Musikheim in Frankfurt/Oder 1928 – 1941 oder das bundeseigene Dach der Nerother, – die Burg Waldeck im Hunsrück. Projekte von starkem sozialen und kulturellen Zusammenhalt getragen. Erst der 2. Weltkrieg setzte zumindest zwei von den Einrichtungen ein vorzeitiges Ende.
Die in der Nachkriegszeit wieder auferstandenen Bünde, hatten nach einer Blütezeit bis in die Mitte der sechziger Jahre, mit der zunehmenden Politisierung, im Zusammenhang mit der Studentenbewegung, mit ihrem Niedergang zu kämpfen. Erst in der Mitte der siebziger Jahre konnte man von einem Wiederaufleben einer neuen Blüte sprechen. In dieser Zeit entstanden auch so genannte Hofprojekte überwiegend überbündisch durch einen älteren Trägerkreis initiiert. Dazu gehört der Handwerkerhof (Selbacher Hof) bei Mannheim und der Wandervogelhof Reinstorf in Niedersachsen. Beide Objekte stehen für kreative Anregungen im musischen wie auch im handwerklichen Bereich.
Der Bundessitz des Zugvogel der Kochshof reiht sich seit 1987 in die kleine bzw. überschaubare Anzahl der bündischen Einrichtungen ein.
Der Eigentümer des Kochshof ist jedoch keine Trägergemeinschaft sondern der Zugvogel als Bund. Die materielle Absicherung flankiert der Förderverein zum Erhalt und Betrieb des Kochshof mit seinen im Verein organisierten Paten. In ganz Nordrheinwestfalen ist der Kochshof mit dieser bündisch kulturellen Ausrichtung einzigartig.
Vom Charakter her, ist der Kochshof nicht nur ein Fahrtenziel, sondern Bundessitz des Zugvogel mit angeschlossenen Archiv, Werkstätten, Sängersaal und historischen Backhaus.
Einzigartig macht den Kochshof zudem, seine über 800 Jahre alte Geschichte. Von den Grafen von Berg als Lehen gegründet, nach Schenkung 1323 an das Kloster Altenberg ging der Hof erst 1803 wieder in Landeseigentum über. 1975 verließ der letzte Bauer (die Familie Müller) nach mehreren Generationen den Kochshof. Der Kochshof verfiel zusehends, 1985 erwirkte der damalige Eigentümer das Land NRW eine Abbruchverfügung. Dem Zugvogel und dem Verein zum Erhalt und Betrieb des Kochshof gelang es schließlich in zweijährigen mühevollen Verhandlungen den Kochshof zu erwerben. In 25 jähriger Aufbauzeit gelang es der Zugvogelbauhütte in ihrer Freizeit sowie mit Helferinnen und Helfern aus anderen Bünden, den Kochshof zu einem Kleinod zu machen. Heute ist der Kochshof das kulturelle Zentrum des Bundes, Treffpunkt bzw. Anlaufstation für andere Bünde und Fahrtengruppen. Er gibt den Raum zum Treffen mit anderen Nationen. Gleichzeitig ermöglicht der Kochshof den Zugvogeljugendgruppen aus Odenthal, ihren wöchentlichen Gruppenabend auf dem Kochshof durch zuführen.
Der Kochshof ist ein Gewinn in dieser schnelllebigen und sehr ich bezogenen Welt. Hier kann man durchatmen und der massiven Einwirkung und Vereinnahmung medialer Abwechslung den Rücken zu kehren. Statt dessen, Findung wahrer Interessen und Begabungen, Entwicklung von Selbstbestimmung und Entdeckung eigener Kreativität und das abseits von allgemeinen Konventionen und kommerziell motivierten Manipulationen.
Für den Zugvogel, welcher seit seiner Gründung 1953 auf der Suche nach einem eigenen Bundessitz war, ist der Kochshof, in seiner wunderschönen Lage und trotzdem Nah an den Zentren, – ein Glücksfall. Die Fahrt, das Lager oder auch die Treffen sowie das Feuer und nicht zuletzt unser verbindendes Singen, sind die wesentlichen Garanten unseres Zusammenlebens in unserem Bund. Das dass so bleibt, dabei hilft uns nicht zuletzt der Kochshof. Die eigene Lebensform unsere Fahrten und Aktionen sind für jung und alt Iidentitätsstiftent. Auch hier hilft uns der Kochshof, die für uns so elementaren Bedürfnisse aus zu Leben.
Die Bauhütte Kochshof hat dass Unwahrscheinliche war gemacht, nämlich über die Anfangseuphorie hinaus die Sanierung des Kochshof auch beendet zu haben.
Unser Dank gilt den im Verein zum Erhalt und Betrieb des Kochshof organisierten Paten, welche durch ihre Patenschaften auch einen Teil des Betriebes absichern.
Der Kochshof und das Leben welches auf ihm statt findet unterwirft sich keinen modischen Zwängen, sondern ist zeitlos, arbeiten wir daran das es so bleibt.